Stromversorgung für Kompaktkamera

Für ein Projekt habe ich einige DC DC Wandler von Pollin.de zum sagenhaft günstigen Preis von unter 2€ pro Stück gekauft.
Leider sind diese Wandler mit 5.2V / 1,5A spezifiziert und die 5,2V hat der Wandler erst wenn 1,5A gezogen werden. Bei ca 500mA liegen noch ca. 5,4V an, was mir für meine Geräte einfach zu viel ist.
Also wird der Wandler erst einmal aufgeclipst und die Hardware unter die Lupe genommen.

Auf der SMD Seite der Platine sind zwei kleine ICs zu sehen; einer besitzt leider keine eindeutige Kennzeichnung und ist somit nicht identifizierbar, sollte aber eine Art Schutzbeschaltung sein.
Der andere hingegen trägt bei einigen meiner bestellten DC DC Wandler die Kennzeichnung MC34063 und ist somit ein relativ bekannter Schaltreglerbaustein.
Mit der Kennzeichnung findet sich dann auch recht schnell ein Datenblatt und über dieses ist es ein leichtes den spannungsrelevanten Widerstand auszumachen den ich ändern musste um andere Spannungen zu erzeugen.

Auf dem Foto ist der Widerstand als R2 gekennzeichnet und hat den Farbcode „weiß-grau-grün-schwarz-braun“ welcher die Wertigkeit 985Ohm bei 1% Toleranz hat.
Wenn ich diesen Widerstand nun gegen 1,5kOhm austausche, liegt die Spannung des DC DC Wandlers bei ca 4V.
Um 5V Geräte zu versorgen muss der Widerstand auf 1,07kOhm geändert werden.

In diesem Bild ist die modifizierte Platine zu sehen die schon mit anderen Leitungen versehen und mit Schrumpfschlauch isoliert wurde.
Rechts sind die Anschlüsse die an einer beliebigen Gleichspannungsquelle von 6-19V angeschlossen werden können und links der 4V Ausgang.

Warum gerade 4V? Das zeigt das nächste Bild:

Ein LiIon Akku für wenige Euro musste sein Leben lassen für diese Umbauaktion. Der eigentliche Akku wurde von mir entfernt und dort wo dieser angeschlossen war, wurde eine 2polige Pfostenleiste angelötet.
Der kleine LiIon Akku von meiner Canon SX200IS hat vollgeladen eine Ladeschlussspannung von 4,2V und somit liegt die Spannung von 4V im idealen Bereich damit die Kamera einwandfrei funktioniert. Glücklicherweise hat diese Kamera im Deckel des Akkufachs ein Loch welches mit einer Gummikappe abgedeckt werden kann – so musste die Kamera nicht modifiziert werden und die Pfostenleiste passt hindurch.

Mit der alternativen Firmware „CHDK“ lassen sich auch, wie in einem vorigen Beitrag erwähnt, Zeitrafferaufnahmen erstellen. Und genau hierfür ist es geschickt die Kamera extern zu versorgen. In meinem Fall zum Beispiel von einem großen Bleiakku welcher durch ein Solarpanel aufgeladen wird.
Jetzt kann die Kamera ständig aktiv bleiben ohne Probleme mit dem Akku zu bekommen – die Akkuanzeige stand während eines Testlaufs immer auf 84% Akkukapazität – welche den angelegten 4V entspricht.

Dieses Video wurd mit dieser Technik erstellt und erfasst einen Zeitraum von 2 Stunden und 51min.
In dieser Zeit hat die Kamera 1490 Fotos gemacht.


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